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Gerade in den winterlichen Monaten geht durch regelmäßiges Lüften Heizwärme verloren. Bei klassischen Gebäudekomplexen verlieren wir bis zur Hälfte, bei modernen Passivhäusern gehen sogar bis zu 70 Prozent Wärme verloren. Um dies zu vermeiden und Abluftwärme zurückzugewinnen, hat sich eine kontrollierte Wohnraumlüftung etabliert.
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung fördert den notwendigen Luftaustausch in Wohnbereichen. Dies ist aus mehreren Gründen erforderlich: Einerseits wird hierdurch konstante Luftqualität im Wohnraum sichergestellt und gleichzeitig der Wohnkomfort gesteigert. Zudem spielt die Lüftung eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Feuchtigkeit im Gebäude, die im Alltag entsteht.
Eine Lüftungsanlage zieht verbrauchte Luft aus dem Innenraum ab und leitet sie ins Freie. Gleichzeitig erfolgt die Zufuhr frischer Luft von außen, wobei verschieden ausgelegte Filter in der Lüftungsanlage die Außenluft filtern, wovon insbesondere Allergiker, die auf Hausstaub reagieren, profitieren. Der gewünschte Zielluftwert lässt sich an individuelle Bedürfnisse anpassen.
Meist verfügen Lüftungsanlagen über eine inkludierte Wärmerückgewinnung. Diese sind fähig, die in der Abluft enthaltene Wärme mittels Wärmetauscher zu entziehen und sie für das Erwärmen der Zuluft zu nutzen. Dabei lässt sich eine Effizienz von bis zu 95 Prozent erreichen!
Wirkprinzip des Wärmetauschers
Es existieren zwei verschiedene Arten von Lüftungsanlagen:
Bei einer zentralen Lüftungsanlage versorgt ein einziges Gerät die Räume mit Frischluft. In diesem zentralen Lüftungsgerät treffen beide Luftströme aufeinander, wobei die Zu- und Abluft gebäudeseitig und die Frisch- und Fortluft außenseitig sind.
Montagebeispiel zentrale Wohnraumlüftung
Die dezentrale Lüftungsanlage eignet sich hervorragend, wenn es um die richtige Belüftung einzelner Räumlichkeiten geht. Sie lässt sich dezent in eine Fensterlaibung oder in eine Wand integrieren.
Montagebeispiel dezentrale Wohnraumlüftung
Welche Lüftungsanlage eignet sich zum Nachrüsten einer Lüftungsanlage im Wohnraum? Zentrale Lüftungsanlagen eignen sich vor allem für Grundsanierungen oder Neubauten. Nachteilig ist bei dieser KWL Anlage der Verlegeaufwand für die Rohrleitungen, die prinzipiell in jeden Raum geführt werden sollten, in bereits bestehenden Gebäuden. Im Gegensatz dazu sind dezentrale Lüftungsanlagen zum Nachrüsten ideal, da sie sich problemlos in bereits bestehende Objekte montieren lassen. Aber auch zur Wohnraumlüftung in Neubauten finden sie Einsatz.
Der linke Rohrstrang versorgt das Büro mit gefilterter Zuluft. Über den rechten
Rohrstrang wird die verbrauchte Abluft abtransportiert.
Grundsätzlich hängen die Kosten für eine KWL mit Wärmerückgewinnung von folgenden zwei Aspekten ab:
KWL Typ | Einfache Abluftanlage oder Zu- und Abluftanlage | Einfache Abluftanlage | Ab- und Zuluftanlage |
Montage | Einzelne Räume | Ganzes Haus oder mehrere Räume | Ganzes Haus oder mehrere Räume |
Kostenschätzung | 400 bis 1500 Euro | 1500 bis 2000 Euro | 2500 bis 4000 Euro |
KWL Typ | Einfache zentrale Lüftungsanlage | Zentrale Abluftanlage mit Wärmepumpe | Zentrale Ab- und Zuluftanlage mit Wärmerückgewinnung |
Kostenschätzung | 2000 bis 3000 Euro | bis zu 13.000 Euro | 4000 bis 10.000 Euro |
Folgende weitere Kosten sollten in Betracht gezogen werden:
Obwohl eine kontrollierte Wohnraumlüftung inklusive Wärmerückgewinnung in der Anschaffung zunächst eine höhere finanzielle Belastung darstellt, lohnt sich deren Anschaffung zur Einsparung von Energie in besonders dichten Gebäuden.
Erfahrungen im Neubau ohne Lüftungsanlage haben gezeigt, dass häufig keine natürliche Lüftung des Mauerwerks vorhanden ist. Hieraus resultieren oftmals gesundheitsschädigende Folgen, wie:
Bereits zweistündiges Lüften kann diese gesundheitlichen Risiken verhindern. Allerdings würde dies die relativ aufwändig produzierte Wärme im Wohnraum wieder schwinden lassen. Daher wird bei Neubauten wie auch vorhandenen Objekten das Nachrüsten einer Lüftungsanlage empfohlen.
Haben Sie weitere Fragen? Wir beraten Sie gerne.